Mathis Künstner + Stefan Seifert

IBZ Halle

Ort:
Halle / Saale
Bauherr
Landesbetrieb Bau
Leistung:
Vorentwurf bis Objektüberwachung
Fertigstellung:
2012
Bruttofläche:
1.500 m²
Nutzfläche:
1.000 m²
Baukosten:
3.500.000 €
Google Earth:
51°29'21.59", 11°58'10.27"
Wettbewerb:
1. Preis
Fotos:
Jessen Mordhorst
Für die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde der Bau eines Internationalen Begegnungszentrums/ IBZ in Halle zur Unterbringung ausländischer Professoren und Wissenschaftler als Gastdozenten realisiert.

Die Gäste wohnen und arbeiten in Unterkunfts- und Arbeitseinheiten unterschiedlicher Größe, so dass den Dozenten auch die Möglichkeit geboten werden kann, mit ihren Partnern oder Familien nach Halle zu kommen.

Der Baumbestand des Grundstückes sollte weitgehende erhalten werden. Die unterschiedlich zonierte Öffentlichkeit, Halböffentlichkeit und Privatheit und das Raumprogramm soll gemeinsames aber auch individuelles Arbeiten und Wohnen ermöglichen.

Im Erdgeschoss der Halle, deren Luftraum sich über vier Etagen öffnet, befinden sich alle Nutzungen, die der Gemeinschaft dienen: ein Gemeinschaftsraum und ein Seminarraum nebst Sanitäreinheiten. Im kleinen nach Osten orientierten Gebäudeteil befinden sich im Erdgeschoss das Rezeptionsbüro, die Vertikalerschließungen und in den Obergeschossen zur Hausbewirtschaftung notwendige Nebenräume und zwei große Gemeinschaftsküchen. Der Halle vorgelagert wird der bestehende Pavillon als Lesezimmer umgenutzt.

Im größeren L-förmigen Bauteil sind in den höheren Etagen die Unterkunfts- und Arbeitseinheiten untergebracht - im langen Schenkel im 1. Obergeschoss "Ein-Raum-Einheiten", darüber gestapelt "Zwei-Raum-Maisonetten". Im kurzen L-Schenkel sind je Geschoss immer eine "Drei-Raum-Einheit" und eine dazugehörige kleinere Gemeinschaftsküche platziert. Die Erschließung erfolgt ausschließlich über Galerien. Der Luftraum und die dadurch geschaffenen Sichtbeziehungen dienen vor allem der Kommunikation der Nutzer des Hauses. Alle wesentlichen Räume haben freien Blick in den Garten. Den Maisonetten ist jeweils ein kleiner Balkon vorgelagert, der die Decke des darunter befindlichen Erkers bildet.

Die äußere Gestalt des Hauses lebt von seiner auch hier ablesbaren klaren Strukturierung und dem Wechselspiel zwischen geschlossenen, nur mit Lochfenstern durchbrochenen Wandflächen und offenen, verglasten Teilen. Unterstützt wird diese Differenzierung in ihrer Materialität: Lochfenster als wohnliche Holzkonstruktion, die verglasten Fassaden, die öffentlichen, als Metall-Glas-Konstruktion.